Einladung Vortrag “Was heißt Spielen?”

02.04.2022

11 – 14 Uhr

Prof. Dr. Dieter Mersch

Mit einer knappen Zusammenfassung aller Vorträge der Trilogie 1(Spiel-Kunst-Zufall) 2 (Zufall und Ereignis) 3 (Mathematik-Zufall -Wahrscheinlichkeit) und anschließender Diskussion.

Was heißt Spielen?
Spiele, als kulturelle Praktiken, zeigen sich in einer unerschöpflichen Vielfalt quer durch alle Kulturen. Ihrer Erfindung sind keine Grenzen gesetzt: manchmal spontan und variantenreich wie das Kinderspiel, manchmal als komplexe Aufführung wie das Theaterspiel, manchmal raumgreifend wie die großen Turniere oder rituellen Veranstaltungen, manchmal zeitraubend durch endlose Wiederholung, wenn wir beispielsweise nicht aufhören können, einen hin und her geworfenen Ball zu fangen. Das Spiel fügt sich daher keinem einheitlichen Begriff, so wenig wie es in seinen Möglichkeiten theoretisch erklären lässt. Bestenfalls lassen sich einige Eigenschaften aufzählen, die aber wiederum nicht für alle Spiele gleichermaßen gelten, sondern jeweils Merkmale oder Aspekte von wenigen darstellen. Der Vortrag sucht charakteristische Bestimmungen des Spiels anhand unterschiedlicher philosophischer, kulturanthropologischer, psychologischer oder mathematischer Theorieansätze zu rekonstruieren: Vom „magischen Zirkel“ (Huizinga) über „Einübung und Kompetenzerwerb“ (Buytendijk) bis zu „Kompensation und Verlustbewältigung“ (Freud), von „Exzess und Überschuss“ (Spencer) über „Regel und Systematik“ (Wittgenstein) bis zu „Differenz und Wiederholung“ (Derrida) oder „Ordnung und Zufall“ (Eigen), um nur einige zu nennen. In allen Fällen aber geht es um eine Anerkennung des Spiels als unverzichtbaren Teil des Humanen, der so grundlegend für die Konstitution menschlicher Kultur ist wie Sprache und Technik.

Vortrag in Präsenz im Projektraum ANT.
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